Mein Hund ist stur und ärgert mich!

Von befreundeten Hundehaltern oder hilfesuchenden Kunden höre ich diesen oder ähnliche Sätze sehr oft und ich bin mir ziemlich sicher, auch Du hast diese Aussagen bereits gehört, vielleicht selbst schon laut ausgesprochen oder zumindest gedacht…

Beispiel:

Das Hundekind schaut einen aus weiter Ferne fragend oder gar herausfordernd an, obwohl man es soeben zu sich gerufen hat und macht keine Anstalten den Rückweg anzutreten. Der Pfotenfreund buddelt lieber Löcher oder beobachtet Schmetterlinge – diese Reaktionen sind harmlos, manche Vierbeiner laufen aber weg sobald ein Artgenosse oder etwas Interessantes in Sicht ist und stellen die Ohren sprichwörtlich auf Durchzug.

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Und nun… Haben wir etwa einen unerzogenen sturen Hund, der die Weltherrschaft an sich reißen möchte?

Ich kann Euch beruhigen, NEIN!

Leider interpretieren wir oft vorschnell und verurteilen so unseren Liebling, hinterfragen nicht bzw. schauen nicht richtig hin, was die wirklichen Gründe für das „unerwünschte“ Verhalten sein könnten,

wie z. B.

  • Signal wurde nicht hinreichend aufgebaut (in allen Lebenslagen und unter Ablenkungen)
  • gesundheitliche Probleme und/oder Schmerzen
  • Pubertät (Das Hundehirn ist nicht in der Lage die Signale umzusetzen. Hierzu wird es demnächst einen Blogbeitrag geben.)
  • Hund benötigt eine Pause (erschöpft), vor allem bei oben genanntem Beispiel
  • beim Sitz- und/oder Platzsignal könnte die Bodenbeschaffenheit (Nässe, Steine etc.) eine Rolle spielen

Natürlich kann auch Sturheit ein Grund sein, aber die Forschung hat dies noch nicht nachgewiesen und daher bleibt es zunächst eine Vermutung (Vermenschlichung).

Auf das „unerwünschte“ Verhalten wird von Frauchen oder Herrchen entweder mit Gleichgültigkeit reagiert oder eben auch mit immer lauter werdender ungeduldiger Stimme, was meistens zu keinem Erfolg führt.

Stattdessen sollten wir der Ursache auf den Grund gehen, warum zeigt mein Hund dieses Verhalten, wurde es vielleicht nicht hinreichend aufgebaut oder gar verstärkt bzw. lohnt sich für ihn das „unerwünschte“ Verhalten mehr, als -auf das Beispiel von oben zurückkommend- voller Freude zu uns zu flitzen. Es kann auch unsere Körpersprache schuld daran sein, dass unsere Fellnase ein anderes Verhalten -als das von uns gewünschte- an den Tag legt.

MERKE:

Liebe Grüße

Franzi