Immer wieder berichten meine Kunden, dass der Fellfreund auf dem Hundeplatz hört, alle Signale bzw. gestellten Aufgaben großartig meistert, aber Zuhause nichts mehr funktioniert… Auch mit den dort befindlichen Artgenossen/Menschen scheint der Vierbeiner, obwohl sonst häufig der Fall, keinerlei Probleme zu haben.

Wie kann das sein?
Der Hund wird auf dem Hundeplatz konditioniert, das Erlernte wird immer am selben Ort abgeleistet. Die anderen Artgenossen/Menschen sind meist bekannt. Der Vierbeiner verknüpft den Platz mit dem von ihm gewünschten Verhalten. Unsere Fellnasen sind schlau, sie wissen, auf dem Hundeplatz werden immer dieselben bzw. sich ähnelnden Übungen absolviert, der Halter ist besonders eifrig und konsequent in seinem Handeln, da er sich vor den anderen Beteiligten keine Blöße geben möchte und es gibt meist reichlich Belohnung für den Pfotenfreund. Des Weiteren ist der Hundetrainer vor Ort und gibt, zumindest bei einer guten Hundeschule, in jeder Situation Tipps und greift seinen Schützlingen immer unter die Arme.
Im „echten“ Leben sieht es oft anders aus, man kommt beispielsweise gestresst von der Arbeit nach Hause, der Hund muss dringend raus, schnell wird die Gassirunde in Angriff genommen.
So und nun fehlt auch noch jegliche Unterstützung, Hund/Halter sind auf sich allein gestellt, mit der Konsequenz sieht es auch nicht mehr so rosig aus, da der Alltag sich erheblich von den gestellten Situationen auf dem Platz unterscheidet und sich der Halter überfordert bzw. hilflos fühlt.
Auf dem Hundeplatz wird gegenseitig Rücksicht genommen, sich abgesprochen, jeder weiß, wie er handeln sollte. Wo findet man das auf der Straße? Kaum bzw. sehr sehr selten. Dann kommt oft noch erschwerend hinzu, dass sich Hunde in ihrer bekannten Umgebung anders verhalten, sie sind sicherer, teils auch territorial.
Das A und O im wahren Leben ist: eine gute Mensch-Hund-Beziehung
Der Vierbeiner muss sich in jeder Situation auf seinen Menschenfreund verlassen können, dieser sollte wissen was er tut und vor allem Sicherheit bieten. Eine Vertrauensbasis muss geschaffen werden. Der Halter sollte die Körpersprache des Hundes richtig deuten bzw. lesen, darüber hinaus nachvollziehen können, warum sich seine Fellnase in dieser oder jener Situation gerade so verhält.
Viele Hunde beherrschen zwar die üblichen Grundsignale, wie z. B. Sitz, Platz, Bleib…, dies bedeutet aber nicht, dass Hundemensch und Fellfreund auch im alltäglichen Leben miteinander klar kommen, eine Einheit bilden.
Es muss eine Beziehung aufgebaut werden, die achtungsvoll und aufrichtig sein sollte. Außerdem müssen die individuellen Bedürfnisse des Hundes gestillt werden. Die einen lieben es Bälle zu holen, die nächsten ihr Lieblingspielzeug zu apportieren, wiederum andere sind gut in der Personensuche uvm. Weitere dagegen benötigen kaum Aktion und genießen ruhige Spaziergänge mit vielen Pausen – sie lassen sozusagen gerne die Seele baumeln. Auch in der Lerngeschwindigkeit unterscheiden sich die Fellnasen, der eine lernt schneller, der andere langsamer – dies hängt von der Rasse, dem Alter, dem Gesundheitszustand uvm. mehr ab.
Wenn dann noch Geduld, Konsequenz und Liebe hinzu kommen, steht dem Erfolg nichts mehr im Wege und man meistert jede Situation, vor allem nicht nur auf dem Hundeplatz!
Benötigt Ihr Hilfe/Unterstützung? Dann schreibt mir oder ruft mich an, ich komme zu Euch nach Hause bzw. an den von Euch gewünschten Ort.
Freue mich!
Sonnige Grüße
Franzi