Molly ist sch…!

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Schaut Molly nicht als wurde sie „vom Storch gebissen“? *lach*

Wer jetzt kurz dachte, Oh weia! – SCHWANGER, der lag falsch.

Unsere geliebten Pfotenfreunde stammen ja vom Wolf ab, jetzt wirst Du denken, was hat das mit der Scheinträchtigkeit zu tun…

Sogar sehr viel und zwar ziehen/zogen die Wölfe im Rudel durch die Wälder und zeigen/zeigten ähnliches Verhalten und Körperreaktionen wie nun unsere Haushunde. In einem wildlebenden Rudel haben normalerweise nur der Leitwolf und die Leitwölfin Nachwuchs. Dennoch haben alle im Rudel lebenden Wölfinnen einen fast identisch verlaufenden Zyklus. So wird die Arterhaltung sichergestellt. Befindet sich die Leitwölfin auf der Jagd oder kommt zu Tode, können die übrigen Wölfinnen als Ammen fungieren und die Jungen großziehen.

Sie tritt ca. 1 bis 3 Monate nach der Läufigkeit auf. Jede Hündin ist normalerweise scheinschwanger, allerdings können die Anzeichen bzw. Schwere der Symptome sehr individuell sein. Nach einer jeden Läufigkeit wird das sogenannte Progesteron gebildet, ein Schwangerschaftshormon. Dieses baut sich immer mehr auf und fällt dann ab, damit einhergehend steigt das Prolaktin an, ebenfalls ein Hormon, welches die Milchproduktion anregt und u. U. Brutpflegeverhalten auslöst.

Das bedeutet, dass auch nicht schwangere/trächtige Hündinnen körperlichen Veränderungen (z. B. Gesäuge schwillt an, auf oberem Bild sogar zu erkennen, oder der Bauchumfang vergrößert sich) ausgesetzt werden und Muttergefühle entwickeln können.

Teils ist die Scheinträchtigkeit für unsere felligen Freunde sehr anstrengend – psychisch wie auch physisch. Rassen im kleineren Format sind häufiger davon betroffen als ihre größeren Artgenossen.

Die Bildung der Hormone lässt das Gesäuge anschwellen und die Milchproduktion anlaufen. Viele Hündinnen leiden daher unter einem Druckschmerz, sodass sie ihr Gesäuge belecken und daher der Milchfluss weiter angeregt wird. Auch kann mit der Scheinschwangerschaft Appetitlosigkeit sowie Abgeschlagenheit einhergehen. Einige gehen auch in der Rolle als Hundemami auf, so werden Spielzeuge, Kuscheltiere, Socken oder Schuhe mit ins Bettchen genommen, ein kuscheliges Nest gebaut und diese darin liebevoll bemuttert. Es kann auch vorkommen, dass die vermeintlichen Babys aggressiv gegenüber Dritten verteidigt werden.

Normalerweise klingen diese Symptome von ganz alleine wieder ab, sobald sich die Hormone im Körper der Hündin wieder regulieren. Dies kann bis zu zwei Monate (in Ausnahmefällen auch länger) andauern. Eine Behandlung durch den Tierarzt ist eher selten notwendig, aber kommt dennoch vor. Vor allem wenn das Tier durch die Scheinträchtigkeit sehr leidet und/oder sich das Gesäuge durch das häufige Belecken entzündet etc. Sollten Unsicherheiten bestehen, würde ich in jedem Fall zu einem Tierarztbesuch raten.

Die Hündin kann in dieser Zeit aber durch uns als Halter/innen unterstützt werden und zwar beispielsweise durch Ablenkung in Form von interessant gestalteten bzw. abwechslungsreichen Spaziergängen.

Manchmal wird empfohlen, die Kalorienzufuhr zu senken (also den Vierbeiner auf Diät zu setzen), damit die Milchproduktion verringert wird, hiervon rate ich persönlich ab.

Auch kommt eine Kastration bei Scheinträchtigkeit sehr oft zur Sprache, hier sollte aber im Einzelfall -unter kritischer Betrachtung- entschieden werden.

Eine Frühkastration kann mitunter dazu führen, dass die Hunde nie richtig erwachsen werden, weiterhin kann eine bestehende Ängstlichkeit/Aggression sogar verstärkt werden.

Molly geht es während ihrer ersten Schweinschwangerschaft sehr gut, sie liebt zwar ihre Kuscheltiere, aber nicht mehr als zuvor. Nestbau oder Verhaltensauffälligkeiten zeigt sie bisher nicht. Lediglich das Gesäuge ist etwas angeschwollen, aber sonst unaufällig, und der Bauchumfang geringfügig vergrößert.

Wünsche Euch eine schöne Woche!

Herzliche Grüße

Franzi