Der Maulkorb ist leider immer noch sehr negativ behaftet. Horrorvorstellungen spielen sich teilweise im Kopf der Menschen ab, wenn sie einen Vierbeiner mit Maulkorb erblicken. Manch einer stellt sich die Frage, ob das Fellknäuel bereits gebissen, also Mensch bzw. Artgenossen verletzt oder sogar getötet hat. Bei Sichtung eines Hundes mit Maulkorb wird meist die Straßenseite gewechselt oder ein großer Bogen gelaufen. Halter:innen dieser Hunde werden beäugt, als wären sie mit einem „Monster“ unterwegs, andere wiederum werden belächelt oder es wird hinter vorgehaltener Hand gelästert.
SCHADE für Zwei- sowie Vierbeiner!
Mit diesem Beitrag möchte ich darüber aufklären, dass es sehr verantwortungsvoll ist, wenn Halter:innen zum Schutz anderer Menschen/Artgenossen ihren Vierbeiner einen Maulkorb tragen lassen, sollte dieser unsicher bei fremden Menschen bzw. Hundebegegnungen sein und ein Beißvorfall nicht ausgeschlossen werden kann.
Zudem gibt es weitere gute Gründe seinen Hund an einen Maulkorb zu gewöhnen, hier ein paar Beispiele:
Der Vierbeiner

- …ist ein Staubsauger und isst auf den Spaziergängen gerne eklige bzw. vielleicht auch gefährliche Dinge.
- …hat große Angst vor Tierärzt:innen, zudem könnte er bei Erkrankung/Schmerzen plötzlich schnappen/beißen.
- …spielt vielleicht ruppig mit seinen Artgenossen.
- …benötigt Abstand und mag es nicht angefasst zu werden. Sehen fremde Menschen den Maulkorb, gehen sie meist einen größeren Bogen. Zudem fühlen sich die Hundehalter:innen allgemein sicherer, was vor allem beim Üben sinnvoll ist, denn jegliche Stimmung/Emotion des Menschen überträgt sich auf den Hund.
- …muss an manchen Orten, z. B. im Urlaub einen Maulkorb tragen (Bahn, Bus, Gondeln, Schiffe, Restaurant etc.).
- …bekommt ein neues vierbeiniges Familienmitglied und die Artgenossen müssen zunächst aneinander vorgestellt werden.
- uvm.

Hündin Kaya
DANKE @kaya.shepherd für die wunderschönen Fotos
Hunde sollten frühzeitig und kleinschrittig an das Tragen des Maulkorbs gewöhnt werden. Hierbei benötigst Du u. a. Geduld und ein paar leckere Kekse (positive Verstärkung) sowie Ermunterung… Zunächst sollte das Training an einem für den Hund bekannten reizarmen Ort (meist Zuhause) beginnen, dies langsam gesteigert und später auch außerhalb bzw. in jeder Situation geübt werden. Ziel ist es, den Maulkorb nicht nur dann zu tragen, wenn es notwendig wird, sondern auch zwischendurch.
Denn -beispielsweise bei einem Unfall- hat der Hund schon genug Stress, u. a. auch aufgrund von Schmerzen, kennt er den Maulkorb nicht oder nur ungenügend, stellt das Anziehen und Tragen einen weiteren Stressfaktor (für alle Beteiligten) dar, welcher vermeidbar gewesen wäre.
Maulkörbe gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen, z. B. aus Biothane, aus Metall, mit oder ohne Fressschutz… Am besten lässt Du Dich in einem Fachhandel beraten. Dein Hund sollte damit unbedingt Hecheln, Trinken und Leckerchen annehmen können. Der Maulkorb sollte zudem die Augen nicht verdecken oder daran reiben, nicht direkt auf der Nase liegen, breit sowie hoch genug sein und vor allem nicht vom Köpfchen rutschen.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Maulschlaufe hinweisen. Hier gab es bereits in der Vergangenheit einen Beitrag von mir. Die Maulschlaufe ist lediglich für einen kurzfristigen Einsatz beim Tierarzt gedacht und ersetzt KEINEN Maulkorb.
Du möchtest nicht länger warten und Deinen Vierbeiner an das Tragen des Maulkorbs Schritt für Schritt gewöhnen?
TOLL, dann habe ich für Dich eine kostenlose Trainingsanleitung.
Schreibe mir über das Kontaktformular und ich sende Dir diese schnellstmöglich per Mail zu.
Benötigst Du darüber hinaus Unterstützung, melde Dich jederzeit gerne.
Liebe Grüße
Franzi
Deine Tierpsychologin mit Herz